Flachdachprüfung


Lange Zeit galten Flachdächer als anfällig. Heute sind die vorhandenen Systeme langlebig und sicher. Im Vergleich zum Steil- oder Ziegeldach fließt beim Flachdach Wasser deutlich langsamer ab, so dass erhöhte Anforderungen an die sach- und fachgerechte Ausführung zu stellen sind. Daher haben der Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks und  der Hauptverband der deutschen Bauindustrie die sogenannte Flachdachrichtlinie aufgestellt. Die DIN 18531 regelt dabei die Dachabdichtungen für nicht genutzte Dächer. Hiermit sind klassische Falchdachflächen an Wohn- und Gewerbeimmobilien  gemeint.  Die Anforderungen an genutzte Dächer sind dabei abweichend in der DIN 18195 geregelt. Genutzte Dachflächen können Terrassen, Dachgärten oder aber auch Parkdecks sein.   

Elektronische Flachdachüberwachung

Am besten ist es, Schäden vorzubeugen. Dies gelingt immer dann, wenn Undichtigkeiten früh erkannt und beseitigt werden können, ohne dass es zu Flächenschäden kommt. Wir bauen in neue und bestehende Flachdächer elektronische Sensoren/ Messgeräte ein, die bei Kontakt mit Feuchtigkeit oder Nässe eine Meldung an eine Meldestation geben, so dass unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden können. Dies verhindert,  dass sich  Kleinschäden nicht unerkannt zu Großschäden entwickeln. Die sogenannten Flachdachwächter sind kostengünstig einzubauen  und können bei richtiger Anwendung helfen, Kosten für  groß angelegte Flachdachinstandsetzung und Flachdachtrocknung zu vermeiden.  

Undichtes Flachdach

Das Auffinden einer Undichtigkeit im Flachdach ist häufig schwer.  Ein Flachdach hat in der Regel mehrere Dichtebenen, so dass es  sein kann, dass das Flachdach zwar undicht ist, es im Innenbereich aber zu keinen sichtbaren Schäden kommt. Die Dämmleistung einer feuchtgefallenen Dämmung reduziert sich erheblich. Selbst wenn Schäden im Innenbereich erkennbar sind, muss die Leckage am Flachdach im Außenbereich nicht mit den innen sichtbaren Schadbereichen korrespondieren. Häufig läuft das Wasser einem Gefälle in der Unterkonstruktion folgend, vom Eintrittspunkt am Dach zu einem weiter entfernt liegenden Austrittspunkt im Innenbereich. In der Regel erschweren zudem auf dem Flachdach liegende Auflasten wie Kies oder extensive Dachbegrünung das Auffinden von Schadstellen. Auch können Schäden im Bereich von Entwässerungspunkten und Verrohungen liegen. Wir haben für jeden Bereich geeignete Verfahren, welche unsere zertifizierten Gutachter und Sachverständige für das Flachdach anwenden. 

Leckageortung Flachdach

Zunächst ist es wichtig, die Leckage am Flachdach schnell zu finden und zu beseitigen, um weiteren Wassereintritt in die unterliegenden Ebenen zu vermeiden. Je nach Aufbau und Größe können wir mit dem Einsatz entsprechender Messtechnik die Fehlstelle lokalisieren. Wir setzen hierbei  Elektroimpulsortung, Mikrowellenferfahren, elektronisches Prüfnadelverfahren, sowie gängige Thermografie und Rohrkameras zur zerstörungsfreien Untersuchung ein. Sofern erforderlich können wir auch Rauchgasuntersuchungen durchführen. Wichtig für Sie ist nur, dass wir das Loch im Flachdach schnell finden und nicht mit welcher Technik wir dies im Detail tun. Daher stellen wir Ihnen die Verfahren nicht einzeln dar, sondern geben nur einen Überblick:  

Elektroimpulsverfahren

Mit dem Elektroimpulsverfahren können Flachdachflächen zerstörungsfrei untersucht werden. Hierbei wird je nach örtlichen Gegebenheiten die Nassortung oder Trockenortung durchgeführt. Kies oder Dachbegrünungen stören die Messungen dabei nicht. Andere elektronische Verfahren werden in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten eingesetzt. 

Rauchgasverfahren-Nebeltest

Beim Rauchtest oder Nebeltest am Flachdach wird stark vereinfacht dargestellt, ein ungiftiges und gefärbtes Rauchgas mit Druck in das Flachdach geleitet. An den Stellen, an denen Rauchaustritt aufzufinden ist, sind Undichtigkeiten gegeben. Lassen Sie das Verfahren nur von geeigneten Fachleuten durchführen, die wissen was sie tun. Beispielsweise sollten Rauchgasuntersuchungen immer bei der örtlichen Feuerwehr angezeigt werden, damit nicht ein kostenintensiver Rettungseinsatz ausgelöst wird, wenn Rauch aus dem Dach aufsteigt. 

Thermografie und Rohrkamera

Mit der Rohrkamera könne Undichtigkeiten an Entwässerungsleitungen, Fallrohren, Abläufen und Gullis, die häufig im Flachdach liegen, untersucht werden. Mithilfe der Thermografie werden flächig kaltfallende Bereiche identifiziert. Hier entsteht bei dem Verdunsten von Feuchtigkeit sogenannte Verdunstungskälte.   

Flachdachtrocknung

Je nach Schadenumfang und Schadenbild erhalten Sie von uns ein Instandsetzungskonzept. Kleinere Undichtigkeiten können in der Regel als  Sofortmaßnahmen von den bei den Untersuchungen anwesenden Dachdeckern im Termin beseitigt werden. Die anzuwendenden Trocknungsverfahren am Flachdach sind immer in Abhängigkeit vom Dachaufbau, von der Nutzung des Gebäudes und auch unter Berücksichtigung der Jahreszeit  zu wählen. Hier ist die Bandbreite  von mechanischer Trocknung (Einblasen von Luft und Absaugen von Feuchtigkeit) bis hin zur passiven Konvektionstrockung (Einsetzen von Flachdachlüftern zur Unterstützung der Abtrocknung) hoch. 

Flachdach Dichtigkeitsprüfung

Nach Prüfung und Ausführung der Untersuchung kann die Dichtigkeit des Flachdach nach DIN 55670 bestätigt werden. 

Prüfung und Wartung

Flachdachflächen sollten regelmäßig geprüft und gewartet werden, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Durch eine regelmäßige Flachdachwartung kann die Lebensdauer erheblich verlängert werden. Die Beseitigung von Kleinschäden ist aufgrund der Materialeigenschaften von Folien und bituminösen Dichtbahnen, die in funktional eingrenzbaren Bereichen anzuarbeiten sind,   nicht kostenintensiv. 

Gewährleistung und Lebensdauer

Bei Herstellung eines Flachdaches durch zertifizierte Betriebe und bei Durchführung regelmäßiger Wartung und Prüfung vom Flachdach gewähren Materialhersteller Garantien bis zu 30 Jahren. Insoweit sollten für Planung und Ausführung  Fachleute eingesetzt werden.