Kanaluntersuchung


Das Wasserschutzgesetzt schreibt vor, dass Abwasserkanäle dicht sein müssen. Mittlerweile sind Fristen für die Durchführung von Dichtheitsprüfungen festgelegt, bei denen Zustand und Funktion privater Abwasserleitungen überprüft werden sollen.  Hierzu reicht regelmäßig eine Kamerabefahrung, ausnahmsweise erfolgen zusätzliche Druckprüfungen.

Kanalsanierung

Über das Ergebnis der Kanaluntersuchung wird ein Bericht gefertigt. Hieraus geht hervor, wie der Kanalverlauf ist und welche Schäden vorhanden sind. Kleine Beschädigungen müssen häufig nicht repariert werden, bei mittleren Schäden gibt es Instandsetzungsfristen bis zu 10 Jahren, bei schweren Schäden allerdings muss eine Sanierung binnen 6 Monaten erfolgen. Viele Eigentümer stellen sich im Sanierungsfall die Frage nach der richtigen Methode. 

Offene Bauweise / Neuherstellung

Bei der Sanierung in offener Bauweise werden die alten Leitungen ausgegraben und erneuert. Die Kosten hierfür betragen ca. € 400,- pro laufenden Meter. Die Neuherstellung des Kanals ist die nachhaltigste Variante. Allerdings muss neben den hohen Kosten mit der Zerstörung von Außenanlagen gerechnet werden, um den Altkanal und den Hausanschluss freizulegen. Die offene Bauweise ist dann unumgänglich, wenn schwere Kanalbeschädigungen vorliegen. 

Renovationsverfahren

Bei der Sanierung im Renovationsverfahren wird ,laienhaft dargestellt, eine neue Leitung innerhalb der alten Leitung verlegt. Die Kosten des Renovationsverfahrens, welches zu den Inliner-Verfahren (Schlauchliner) gehört, betragen ca. € 180,- pro laufenden Meter. Außenanlagen müssen hierzu nur in Kleinbereichen zerstört werden, um einen Zugang zum Kanal zu schaffen. Das Renovationsverfahren bietet sich dann an, wenn die Kanalleitungen überwiegend intakt und durchgängig sind, aber aufgrund von vielen kleineren Undichtigkeiten erneuert werden müssen. 

Reparationsverfahren

Im Reparationsverfahren werden lediglich lokale Schadstellen / Kanalundichtigkeiten beseitigt. Das Reparationsverfahren, welches zu den Inlinerverfahren (Kurzliner) gehört, bietet sich immer dann an, wenn der Gesamtzustand des Kanals gut ist und nur punktuelle Beschädigungen vorliegen. Die Kosten für die Beseitigung einzelner Schadstellen beträgt im Schnitt € 300,-.  

Zusammenfassung

Die Wahl des für die Kanalsanierung anzuwendenden Verfahrens hängt im Wesentlichen von den örtlichen Gegebenheiten und vom Ergebnis der Kanaluntersuchung ab. Wir ermitteln für Sie eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle und vor allen Dingen langlebige Lösung. 

Regenwasser

In einigen Gebieten gibt es Mischkanäle für Schmutz- und Regenwasser. Anderorts sind diese Kanäle voneinander getrennt. Eine weitere Möglichkeit ist die Versickerung von Regenwasser. 

Öffentliche Stellen

Wir beschaffen die für die Entwässerungsplanung notwendigen Unterlagen und Bodengutachten. Bei größeren Vorhaben stimmen wir uns gern im Vorfeld mit den zuständigen Stellen ab und haben in der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen durchweg positive Erfahrungen gemacht.

Entwässerungsplanung

Zunächst wird eine Entwässerungsplanung erstellt. Diese wird dann in Form eines Entwässerungsgesuches bei den öffentlichen Stellen eingereicht. Von öffentlicher Seite wird vermehrt und dort wo möglich auf eine Regenwasserversickerung hingewirkt (wassersensibles Bauen). Teilweise besteht sogar eine Versicherungspflicht. Daneben gibt es die Entwässerung in Mischkanälen, in denen Regen und Schmutzwasser gemeinsam abgeführt wird und die getrennte Abführung über reine Regenwasserkanäle. 

Regenwasserversickerung

Aus ökologischen Gesichtspunkten ist es sinnvoll, dass die öffentlichen Abwasserkanäle und Anlagen so wenig Regenwasser wie möglich aufnehmen und abführen müssen. Eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung gemäß DIN 1986-100 " Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke -Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056" wird insoweit nach unserer Einschätzung das Flächenmodell.  Bei der Entwässerungsplanung ist neben der technischen Komponente auch zwingend die durch die Versickerung entstehende Wasserlast auf erdberührende Bauteile zu berücksichtigen, um die Gefahr einer Gebäudevernässung  zu verhindern. Folgende Arten der Versickerung gibt es:

  • Muldenversickerung
  • Versickerungsbecken
  • Flächenversickerung
  • Rigolenversickerung
  • Rohrversickerung
  • Schachtverickerung

Die auszuwählende Ausführung hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. 

Mischsystem

Das Mischsystem, also die Abführung von Regen- und Schmutzwasser in einem Kanal wird nach unserer Einschätzung mittelfristig verschwinden. Neben technischen Nachteilen von Mischsystemen ist diese Form der Regenentwässerung nicht mehr nachhaltig. Vorhandene und genehmigte Mischsysteme unterfallen derzeit dem Bestandsschutz.  

Trennsystem

Auf den Einsatz von Trennsystemen wird mittelfristig nicht zu verzichten sein. Gerade in Gebieten mit dichter Bebauung und hohen abzuführenden Wassermengen scheidet eine Regenwasserversickerung aus.